Montag, 2. Dezember
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Der Ort: Im Bahnhof
Hauptbahnhof in Frankfurt. Hier ist Endstation. Man kommt an und will gleich weiter. Viele Menschen hasten durch die Halle, manche mit großen Koffern oder Rucksäcken im Expeditionsformat, andere im Anzug und mit Laptoptasche. Einige laufen schnell, um den Zug noch zu bekommen, andere suchen den richtigen Bahnsteig, und in der Schlange vor dem Infoschalter stehen verärgerte Reisende, deren Zug nicht gekommen oder verspätet ist. Zwischen all diesen Menschen finden sich einige, die weder weg wollen noch angekommen sind. „Durchreisende“ werden sie genannt, denen der Bahnhof etwas Wärme gibt, man ist unter Menschen und bekommt vielleicht einen Euro.
Der Blick zum Stern
Im Unterwegssein zeigt sich der Stern im Bahnhof. Einen Ort lassen und einen anderen aufsuchen, rastlos oder in Vorfreude oder weil es eben der Alltag ist, von A nach B zu fahren. Es gibt die Orte der Geborgenheit und des Schutzes – und es gibt diesen rastlosen Bahnsteig. Er ist Passage – und genau in diesem Zwischendrin kann Gott sein. Er bescheint die Wege, die wir gehen, wie es der Prophet Jesaja schreibt: „Ihr vom Haus Jakob kommt, wir wollen unseren Wege gehen im Licht des Herrn.“ (Jes 2,5)
Der Blick nach Innen
Nimm dein Unterwegssein heute in den Blick: Ist der Tag voll oder erwartet dich ein freier Tag? Ob du draußen unterwegs bist oder drinnen bleibst, ob es ein ruhiger Spaziergang ist oder du den Zug gerade noch so erreichst, im Unterwegssein zeigt sich der Stern.
Vielleicht ist dir auch ein anders Bild oder Gedanke gekommen, und du hast den Stern an einem anderen Ort gesehen. Dann verweile dort.