
Gottes Ort, da denken wir vielleicht an Kirchen, an besondere Orte in der Natur, an einen Ort, der irgendwie besonders oder „heilig“ ist. Was das Besondere daran ist, lässt sich oft gar nicht in Worte fassen, aber wir ahnen es. Solch ein Ort kann auch in uns selbst sein, ein Ort, der uns etwas spüren lässt, was über uns hinaus geht.
Die hebräische Bibel kennt viele Orte der Gottesbegegnung. Einige wenige, zum Beispiel der Traum des Jakob von der Himmelsleiter beschreibt sie als „Der Ort“, hebräisch: Ha-Makom. Einerseits klingt das sehr bestimmt, der Ort, zugleich aber bleibt es auch offen: „Ort“ ist unbestimmt. Die Gegenwart Gott ist da und zugleich entzogen. Ha-Makom wird in der jüdischen Tradition zu einer Benennung Gottes: Gott ist Ort. Er hat nicht nur einen Ort in der Welt, er gibt der Welt einen Ort, in sich.
Im Novemberblog lade ich ein, Gottes Ort in der Welt zu erspüren und den Ort der Welt in Gott. Vier biblische Orte stelle ich jeweils an den Anfang und versuche dann, diese im Heute zu entdecken: Mose am Dornbusch, Mose, wie er Gott von hinten sieht, Jakobs Traum von der Himmelsleiter, das Gottesschweigen im Buch Ester und das Wort Jesu: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“
Peter Lincoln hat einen wunderbaren Impuls zu HaMakom geschrieben, den ich hier verlinke, als Mutmacher in schwieriger Zeit: https://ha-makom.de/glimpses-of-god-from-behind-hinter-gott-her-schauen/
Ich verdanke einiges zu diesem Blog der Initiative „HaMakom – Focusing und christliche Spiritualität“, wo ich Mitglied bin und Austausch, die Suche und das staunende Entdecken über Konfessionsgrenzen hinaus dankbar erfahren darf.
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