Donnerstag, 30. März
Audio
Ein Klang
Als Kaplan habe ich direkt gegenüber dem Kirchturm von St. Ursula in Oberursel gewohnt. Alle Viertelstunde schlug die Glocke, auch die Nacht durch. Morgens war das praktisch, weil ich wusste, wie spät es ist, ohne auf die Uhr schauen zu müssen. Sonst ist es mir oft gar nicht aufgefallen, dass die Turmuhr schlägt. Es braucht ein bisschen Gewöhnung. Bei den neuen Nachbarn war das nicht so. Sie beschwerten sich beim Bürgermeister, der das Ganze abschlägig beschied mit dem Hinweis, dass die Turmuhr seit dem Mittelalter schlage und der nicht gedenke, das zu ändern.
Ein Impuls
Ein Klang kann unterschiedliche Resonanzen finden, sowohl bei verschiedenen Personen, die das Gleiche als schön oder unangenehm empfinden, als auch bei einem selbst, mal gibt es eine Resonanz, und mal nicht. Bei der Turmuhr war die Gewohnheit praktisch, so dass das Gehirn den Ton einfach ausblendet. Ob Gottes Melodie mitunter zur Gewohnheit geworden ist?
Klangraum. Der Weg in die Gegenwart
Mit dem Atem beten: Du in mir und ich in dir.
Vielleicht ist dir auch ein anderer Gedanke in den Sinn gekommen. Dann verweile dort.
Die Litanei der Gegenwart Gottes
Gib dieser Erde ein neues Angesicht. Mit allen Menschen, wo sie auch leben, mit allen Menschen, die je geboren, mit all den Vielen, die niemand zählen kann, rufen wir dich: Sei hier zugegen. In dieser Stunde, Gott, sei uns nahe. (Huub Oosterhuis, Die Litanei der Gegenwart Gottes)

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