Lukas – Tagebuch eines Landarztes (1.7.2021)

Donnerstag, 1. Juli

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Der Text: Lk 6, 27-29
Euch aber, die ihr zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen! Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd!

Ein Impuls
Es scheint ein wenig, als habe Lukas verschiedene Zettel, auf denen er Aussprüche Jesu notiert hatte, geordnet und hier in sein Tagebuch geklebt. Es sind Anweisungen zum rechten Umgang miteinander. Was Jesus da vorschlägt, ist ganz schön viel: Die Feinde lieben. Es meint gerade nicht, so zu antworten, wie der erste begonnen hat, Hass auf Hass, Fluch auf Fluch. Es meint, das Kreisen um sich selbst aufzugeben. Denn das ist der Gegensatz, der hinter den Haltungen liegt: Hass, fluchen, beschimpfen, Gewalt, Diebstahl, all das entspringt einer Angst um sich selbst, der Angst zu kurz zu kommen. Vollständig besiegen wird diese Angst niemand, sie wohnt uns allen inne. Aber sie lässt sich einhegen, um aus diesem unheilvollen Kreislauf herauszukommen. Wie? Es aufrichtig versuchen, immer wieder daran scheitern und es neu beginnen: zu lieben, zu segnen, zu beten, zu geben.

Der Weg in die Gegenwart
Für heute: etwas mehr lieben.

Vielleicht ist dir auch ein anderer Gedanke in den Sinn gekommen. Dann verweile dort.