Nachtschimmer (9.12.2020)

Mittwoch, 9. Dezember

Audio

Ein Text: Maria durch ein Dornwald ging und Phil 3, 12-14 nach der Übersetzung von Martin Luther
Da haben die Dornen Rosen getragen,
Kyrie eleison.
Als das Kindlein durch den Wald getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen.
Jesus und Maria

Nicht, dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. Meine Brüder und Schwestern, ich schätze mich selbst nicht so ein, dass ich’s ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.

Ein Impuls
Innen und Außen, in dem Wortpaar steckt eine Perspektivumkehr drin. So ist es bei einem Labyrinth: Die Blickrichtung ändert sich immer wieder. Im Adventlied „Maria durch ein Dornwald ging“ geschieht eine solche Perspektivumkehr: Wir kennen und schätzen die Rosen, für ihre Schönheit, ihre Farben, den Duft. Freilich haben Rosen Dornen. Das Schöne ist nicht vollkommen. Die dritte Strophe kehrt es um: Die Dornen sind‘s, denen Rosen wachsen, das Unvollkommene kann vollkommen werden. Im Philipperbrief ändert Paulus auch die Blickrichtung: Seine Nachfolge ist unvollkommen, aber er jagt ihm nach, weil er selbst ergriffen wurde. Die Rosen, die an den Dornen wachsen, lässt Christus wachsen, wie im Lied, der Gang mit Jesus durch den Dornwald lässt Rosen blühen.

Für hier und jetzt
Atmen. Innehalten. Sich ansehen lassen. Die Blickrichtung wechseln.

Vielleicht ist dir auch ein anderer Gedanke in den Sinn gekommen. Dann verweile dort.

Der Link zur Musik:
Maria durch ein Dornwald ging in der Interpretation von Nils Lundgren & Friends

Das Kerzenlabyrinth brennt von Sonntag bis Freitag von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr im Rahmen der offenen Kirche.