Mittwoch, 14.September
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Ein Text: Madeleine Delbrêl: Liturgie der Aussenseiter
Du hast uns heute Nacht in dieses Café Le Clair de Lune geführt. Du wolltest dort du selbst sein für ein paar Stunden der Nacht.
Ein Impuls
Am Samstag war Vollmond. Madeleine Delbrêl nimmt der Namen einer schummrigen Bar „Zum Vollmond“ als Ausgangspunkt für ein Gebet, das an die entlegensten Orte der Vorstadt führt. Fern jeder Sozialromantik sieht sie die Armut, die Bedürftigkeit und auch das Scheitern der Menschen. Und sie sieht dort ein „Du“. „Du hast uns … geführt“. Es ist kein Zufall, dort zu sein. Es ist kein Zufall, dass dieser Tag heute da ist. „Du hast uns in diesen Tag geführt.“ Wie immer er auch sein mag. Vom sanften Licht des Mondes erleuchtet, oder mehr wie eine schummrige Bar. „Du wolltest dort du selbst sein.“ Du kannst dort sein, ohne dich zu verlieren, ohne dich zu verleugnen. Ja. diese schummrige Bar, dieser Tag, ist der Ort, wo du bist und dich finden lässt. Vielleicht ist – abgewandelt – der Anfang von Madeleines Gebet, dem noch viele Zeilen folgen, ein Wort für diesen Tag: Du hast uns heute in diesen Tag geführt. Dort willst du du selbst sein,
Der Weg in die Gegenwart
Auf das Licht des Tages achten.
Vielleicht ist dir auch ein anderer Gedanke in den Sinn gekommen. Dann verweile dort.

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