Gottes Ort (11.11.2020)

Mittwoch, 11. November

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Der Ort: Ex 3, 4-5, Stolpersteine
Als der HERR sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Er sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.

Ein Impuls
Ein Bild in der Zeitung: Ein Mann kniet am Boden und poliert Steine, Stolpersteine. Sie erinnern an die letzte Wohnung von Menschen, die von den Nationalsozialisten vertrieben und ermordet wurden. Ich wohne direkt am Philantropin, der jüdischen Schule. Viele Stolpersteine gibt es hier. Sie geben den Menschen einen Ort, der ihnen genommen wurde. Das Pflaster wird zu einem Heiligen Boden, durch die Erinnerung und immer dann, wenn Menschen innehalten und einander in den Blick nehmen. Menschlichkeit ist ein Ort Gottes. Manchmal kniet man dafür nieder.

Für hier und jetzt
Nimm am Abend alle Menschen in den Blick, die dir heute begegnet sind und schenke ihnen einen Augenblick deiner Aufmerksamkeit und wenn du magst, einen Segen.

Vielleicht ist dir auch ein anderer Gedanke in den Sinn gekommen. Dann verweile dort.

Lebendiger Gott,
In diesen ungewöhnlichen Zeiten,
wo Berührung vermieden
und das Lächeln versteckt wird,
lass uns spüren,
dass Du unser Leben berührst.

Möge Dein Heil und Frieden
uns in Körper, Seele und Geist erneuern.
Halte ein tiefes Lächeln
in unseren Herzen.
(Chris Polhill, Iona prayer circle, Übersetzung: Peter Lincoln)