Gottes Ort (10.11.2020)

Dienstag, 10. November

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Der Ort: Ex 3, 4-5, S – Bahnstation Ostendstraße
Als der HERR sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. Er sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden.

Ein Impuls
Tief unter der Erde liegt die S-Bahn Station Ostendstraße. Oben stehen Wohnblocks aus den 50ern, Neubauten, kleine Läden, der Turm der Europäischen Zentralbank. Unten ist es eine Haltestelle, wie Haltestellen so sind, um ein wenig Farbe bemüht, ein Ort zum Ankommen oder Wegfahren, nicht zum Verweilen. Seit dem 13. November 2018 ist es anders. Schilder über dem Stationsnamen lassen innehalten: Alptug Sözen Station. An jenem Tag fiel ein Mensch ins Gleis und Alptug Sözen sprang herunter, um ihn zu retten. Sich selbst konnte er vor dem herannahenden Zug nicht mehr retten. Die helfende Tat macht den Boden heilig, tief unter der Erde im Frankfurter Osten – und nicht nur dort.

Für hier und jetzt
Das Leben heiligen – gehe achtsam durch diesen Tag.

Vielleicht ist dir auch ein anderer Gedanke in den Sinn gekommen. Dann verweile dort.

Lebendiger Gott,
In diesen ungewöhnlichen Zeiten,
wo Berührung vermieden
und das Lächeln versteckt wird,
lass uns spüren,
dass Du unser Leben berührst.

Möge Dein Heil und Frieden
uns in Körper, Seele und Geist erneuern.
Halte ein tiefes Lächeln
in unseren Herzen.
(Chris Polhill, Iona prayer circle, Übersetzung: Peter Lincoln)