Advent 2022: HEUTE – Der Blog

Montag, 28. November

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Advent in der S – Bahn

Ich bin morgens auf dem Weg nach Mainz ins Büro. Ich habe einen Platz für mein Fahrrad und mich gefunden, die S – Bahn ist nicht allzu voll. Ein paar Stationen später steigen zwei junge Frauen ein, die sich bald angeregt unterhalten. Die meisten in der Bahn sind mit ihren Handys oder Dösen beschäftigt, so ist es relativ ruhig und ich werde zum Zuhörer ihrer Konversation. Sie sind in der Ausbildung erfahre ich. Dann wogt das Gespräch hin und her, über Klamotten und den neusten Freund der Freundin aus der Berufsschule. Als das Gespräch zu verebben scheint, fängt eine der beiden an von ihrem Freund zu erzählen, von ihrer Beziehungskrise, seinen Problemen und wie man damit umgehen soll. Nächster Halt Mainz – Kastel. Ich muss aussteigen.

Ein Impuls

Das Leben in seiner Banalität und Alltäglichkeit, aber auch mit seinen Sorgen und Freuden ist in der S – Bahn angekommen. Manchmal braucht es seine Zeit, bis es auf den Punkt kommt, wie bei den beiden jungen Frauen. Die Freundinnen unterhalten sich erst über dies und das – und das ist auch nicht unwichtig – bis der Zeitpunkt für das gekommen, was jetzt dran ist. Das kenne ich nicht nur aus zufällig aufgeschnappten S – Bahn Gesprächen. Es braucht eine Zeit zum Warmreden, in Gesprächen und auch im Gebet. Manchmal erscheinen mir all die Gedanken, die mir durch den Kopf gehen, wie so ein Warmreden, bis das Thema, was jetzt dran ist, Raum findet. Manchmal wünschte ich, es ginge schneller, um auf den Punkt zu kommen. Denn wenn es geschieht, klingelt der Wecker zum Ende der Meditation. Nächster Halt Alltag, ich muss aussteigen. Gott hat da mehr Geduld mit mir als ich mit mir selbst

Der Weg in die Gegenwart

Das Licht einer Kerze anschauen.

Vielleicht ist dir auch ein anderer Gedanke in den Sinn gekommen. Dann verweile dort.