Kaleidoskop. Schönheit im Fragment – Der Sommerblog (7.9.)

Mittwoch, 7.September

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Der Augenblick: Am Fluss

Ich bin am Rhein. Der Fluss hat wenig Wasser, Sandbänke kommen zum Vorschein, die Hänge rechts und links des Flusses sind braun, ein wenig erinnern sie an die Macchia, jenes undurchdringliche Gestrüpp, das die Berge um Rom bedeckt. Obwohl er wenig Wasser führt, ist die Strömung stark. Kleine und große Strudel wirbeln vorbei, ein Frachtschiff bahnt sich den Weg, oben am Himmel fliegen Gänse in Formation. Ich habe Zeit, weil mir die Fähre fast vor der Nase weggefahren ist. Der Fluss ist eine Grenze, ich muss warten.

Ein Impuls

Kleine und große Grenzen begegnen einem immer wieder, ja alltäglich. Sie schränken ein, unterbrechen einen Weg, halten auf. Vielleicht können sie aber auch etwas entdecken lassen, so wie am Fähranleger von Boppard. Im geistlichen Leben kann das ähnlich sein: Ich komme an eine Grenze, komme nicht weiter, scheine den Anschluss verpasst zu haben. Aber genau diese Momente können eine Gelegenheit sein, mehr von Gottes Unerreichbarkeit zu spüren und ihm so nahe zu kommen.

Der Weg in die Gegenwart

Atmen. Innehalten. weitergehen.

Vielleicht ist dir auch ein anderer Gedanke in den Sinn gekommen. Dann verweile dort.