Montag, 31. Mai
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Die Gabe: Gottesfurcht
Ein Impuls
Diese Gabe klingt für heutigen Ohren vielleicht sehr problematisch. „Furcht“ ist kein angenehmes Gefühl, das hat mit Beklemmung und Unsicherheit zu tun. Furcht, wenn sie sehr tief geht, lässt um das Leben fürchten. Ein solcher Begriff im Zusammenhang mit Gott? Nun könnte man sagen, dass eine Gottesbegegnung das Leben gehörig durcheinanderbringt und Sicherheiten sich als höchst unsicher herausstellen. „Es ist keine Gnade, wenn Ewigkeit in Zeitlichkeit einbricht“ sagt Romano Guardini in seiner Auslegung des letzten Buches der Bibel, der Apokalypse des Johannes. Gibt Gott uns also Grund zur Furcht? Und müssen wir ihn dann nicht besser meiden? „Fürchtet euch nicht“, sagen die Engel, wenn sie zu den Menschen geschickt werden. „Fürchtet euch nicht“ sagt der Auferstandene zu den Jüngern. Fürchtet euch nicht, weil wir Grund zur Hoffnung haben, dass Gott das Leben will, nicht den Tod. Wir können in Gott leben und nicht an ihm sterben, das ist die Hoffnung. „Ich bin gekommen, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben“ sagt Jesus. Gottesfurcht ist nicht die Furcht vor Gott, es ist die sich öffnende Haltung gegenüber Gott – in dem Wissen dass sich etwas ändern wird, dass ich mich ändere.
Der Weg in die Gegenwart
Mit dem Atem beten: Komm, Heiliger Geist.
Vielleicht ist dir auch ein anderer Gedanke in den Sinn gekommen. Dann verweile dort.
Ab morgen geht es weiter mit „Lukas – Tagebuch eines Landarztes“

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